Dienstag, 28. Januar 2014

Spend a night with Free Willy



Uuups, so war das nicht gedacht! Als wir nach einer absurd langen Taxifahrt in Manila (eine Stunde für drei Kilometer) endlich bei unserem Hotel rauskommen, denken wir beide kurz, der Taxifahrer erlaubt sich einen Scherz mit uns. Aber nee, wir schlafen ernsthaft im "Ocean World" in Manila. Das ist sowas wie das "Sea Life" - mit Delfinshow, Seelöwen und Aquariumgedöns. Wie gesagt: So war das nicht gedacht.

Dabei war die Hotelwahl für Manila ja eh schon so ein Theater. Der Mann und ich haben nämlich folgende Reise-Orga-Aufteilung:

Ich kümmere mich um die Hotels, checke also vorher auch die Stadtteile im Reisefüherer, damit wir nicht in Arsch am Hart wohnen, und zahle die Hotels mit meinem Paypalkonto.

Der Mann kümmert sich um die Transfers, bucht Flüge, sucht Busse oder Boote raus und sorgt dafür, dass wir pünktlich dort aufkreuzen. Außerdem hebt er mit seiner Spezialo-Abheben-kostet-nix-Kreditkarte Cash ab, das wir dann in Mango-Shakes, gegrillte Hühnerflügel, Jakobsmuscheln oder regionale Brauereien investieren.

Am Ende des Monats rechnen wir immer zusammen und kommen lustigerweise beide jedes Mal plusminus 50 Euro auf den gleichen Betrag.

Was das mit Free Willy zu tun hat?
Bei Manila habe ich fast einen ganzen Nachmittag damit verdaddelt, bei Agoda nach einem passenden Hotel zu suchen. Denn Manila ist riesig, die Stadtteile für jemanden, der noch nie dort war, ein Rätsel. Das Angebot immens, die Bewertungen zumeist aber fragwürdig. Aber ich schwöre , dass nirgends in einer Bewertung drin stand, dass das Hotel an diesen Rummelpark angegliedert ist. Bei meiner Rumklickerei wurde schnell klar, dass wir hier höherpreisig einsteigen müssen. Wir dachten, so könnte uns das Hotelpersonal vielleicht ein bisschen helfen, die Stadt und überhaupt die Philippinen an sich zu verstehen. Haha! Schönster Moment: Nachts um drei steht der Page vor der Tür und will uns beim Gepäck helfen. Leider hat er sich in der Zimmertür geirrt. Macht ja nix mitten in der Nacht. Das war nur ein kruder Vorfall von vielen in unserem Delfinarium für unfassbare 100 Kröten die Nacht. Damnit! Hab ich die Hotelwahl wohl verkackt.

Manila ist jedenfalls so, wie alle es beschrieben haben: Ein großer, dreckiger Moloch. Allerdings nicht so schmutzig wie Yangon. Und: Manila ist ganz anders als die anderen asiatischen Großstädte, in denen ich bisher war. Ich glaube, die Philippinen sind in Wahrheit eine südamerikanische Enklarve. Und wer hat das zu verantworten: die Spanier. Die Filippinos sind nämlich erzkatholisch. Ein ziemlicher Kulturschock, wenn statt Buddhas auf einmal Marienfiguren auf der Straße verkauft werden. Gleich am ersten Abend sind wir zufällig in einen kilometerlangen Umzug reingeraten, der dem Jususkind huldigte. Quietschbunt natürlich, wir sind schließlich immer noch in Asien.

Was ich an meinem Leben im Moment sehr mag: Jeden Tag gibt's eine neue Überraschung. Wie eben katholisch Asien. Hält das Hirn flexibel!

Gestern sind wir nach Boracay geflogen. Wir wurden gewarnt: Seeeeehr touristisch, deshalb war das Erstaunen nicht so groß wie auf Koh Phangan. Es wimmelt hier von koreanischen Reisegruppen, die Winzinsel ist ein bisschen wie Disneyland. Nach einem Monat Hardcore-Kulturreisen und Metropolen-Hopping kommt das aber grad recht. Ja, mei, da wär dann noch eine Sache: Ich war jetzt wirklich schon an vielen Stränden. Aber so einen wie den hier, hab ich selten gesehen. Der Sand ist so fein, dass er unter den Füßen knirscht. Das Wasser ist so blau, als hätte Gott Technicolor für sich entdeckt.

Dear Philippines, I am already in love you!






Sorry, mehr Bilder ließ die Internetverbindung leider nicht zu ...




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