Sonntag, 5. Januar 2014

Mingalaba, Myanmar

Finally haben wir die Trash-Insel verlassen. Leider mit einer fetten Erkältung im Gepäck.

Eigentlich hatte ich mir das nämlich so vorgestellt: Gschmaach nach Bangkok fliegen, dort erstmal zur Massage und zum Foot Scrub. Dann die bereits auseinander fallenden, eine Woche alten Chucks gegen vernünftige Fälschungen eintauschen, auf dem Chatuchak Markt rumschlendern, drei Portionen Som Tam essen, fertig.

Stattdessen lag ich mit meinen Freunden Aspirin Complex, Dolodobendan und ACC akut im Hotelzimmer. Einziges erreichtes Tagesziel: Bath abheben und in Dollar tauschen. Dauer: Zwei Stunden. Grund: Kein Geldautomat spuckt mehr als 20.000 Bath aus, für einen Wechsel in Dollarnoten braucht man seinen Reisepass, 132 Formulare und Geduld.

Egalinger, hat ja geklappt, auf nach Burma.

Burma, das ist ein bisschen so wie damals in die DDR reisen. Ziemlich aufwendig (Dollarnoten müssen unversehrt sein, dürfen bestimmte Seriennummern nicht haben, weil die Unglück bringen, usw) und nicht jeder darf rein ins Mittelalter. Beim Visum gabs vor vier Wochen dafür weniger Probleme, da ich laut Formular umgeschult habe. Auf Sekretärin.

So schlimm, wie alle aber immer tun, wars in Yangon dann gar nicht. Ja, es gibt mittlerweile Geldautomaten. Ja, man kann Kyat abheben. Ja, es gibt Cola. Nein, die Autos sind keine Schrottschleudern. Zumindest nicht mehr.

Bis zum letzten Führungswechsel durften nur Autos importiert werden, die älter als 25 Jahre sind. Aus Protest hat man schon vor einigen Jahren von der englischen Fahrweise auf Rechtsfahren umgestellt. Die Linksfahrerautos aber behalten. Hmtja. Hell of a ride. Mittlerweile müssen Autos nur noch 5 Jahre alt sein und das nimmt laut Straßenbild auch keiner sooo genau.

Das stinkt den Amis natürlich ganz gewaltig. Die benehmen sich nämlich wie die reichen Wessi-Verwandten, die ihre rückständige Ossi-Brut besuchen. Jeder Atemzug, den sie hier in ihren weißen Leinenhosen tätigen, ist hochgradig karitativ. "We bring money to this poooooor country." Oh shut up. Und erklärste jetzt auch gleich, wie man ne Banane schält?

Wie schön romantisch ward es doch zuvor, als hier isolierte Armut herrschte. "It's nothing like before, yunno?" Der weiße Mann bringet Zivilisation. Tataaaa! Wär viel besser fürs Erzählen daheim in Texas gewesen, wenn die hier alle noch in verdreckten Hosen rumlaufen würden ...

Tun sie aber nicht. Ha! Mit der Lockerung der absurden Junta-Regelungen darf Burma endlich Gas geben. Das führt eben zu Geldautomaten, Internet und fancy Haarschnitten.

Fröhlich sind sie hier sowieso.

Kurzum: Myanmar ist super. Auch mit Aspirin Complex. Heute Nachmittag waren wir in der Shwedagon Pagode. Staunen. Staunen. Und noch mehr staunen.

Die Burmesen werden übrigens nach dem Wochentag benannt, an dem sie geboren wurden. Deshalb hat jeder seinen eigenen Wochentagsschrein in der Pagode. Es gibt quasi einen TGIF-Schrein (siehe Bild unten). Und: Es gibt außerdem extra Karma-Punkte, wenn man die Pagode fegt. Kein Witz.





















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